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Autor/inBelz, Christian
TitelLehr- und Verhaltensstile von Sportlehrkräften: Evasives Bewältigungsverhalten im Sportunterricht.
QuelleGöttingen: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (2013), 341, 39 S.
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Göttingen, Georg-August Univ., Diss., 2013.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0019-877A-4-2
SchlagwörterBewältigung; Verhalten; Lehrer; Lehren; Sportunterricht; Dissertation
AbstractDer Arbeitsalltag von Sportlehrkräften ist durch ein hohes Belastungspotenzial gekennzeichnet. Neben einem hohen Lärmpegel, Mehrfachanforderungen in einem häufig wechselnden Ordnungsrahmen, körperlichen Belastungen, der stetigen Verletzungsgefahr und fehlenden Pausen- und Erholungszeiten wird in Befragungen vor allem das hohe Konfliktpotenzial durch Fehlverhalten und Motivationsprobleme von Schülerinnen und Schülern als besonders belastende Faktoren genannt. Eine angemessene Bewältigung von Konflikten und weiteren beruflichen Belastungen stellt eine wichtige Grundlage für die Wahrung der Gesundheit der Lehrkräfte dar. Ein konstruktiver Umgang mit Konflikten ist zudem ein wichtiger Bestandteil der Förderung des sozial-kooperativen Verhaltens der Schülerinnen und Schüler. Aufgrund der besonderen Belastungssituation, die zusätzlich durch fehlende Anerkennung der Arbeitsleistung der Sportlehrkräfte verschärft wird, entsteht ein Bedürfnis nach Handlungssicherheit und Routine. Im Zentrum dieser Arbeit wird das Phänomen des evasiven Bewältigungsverhaltens analysiert. Evasives Verhalten zeigt eine Person, wenn sie auf Konflikte nicht reagiert, diese ignoriert, Ausflüchte sucht oder Schwierigkeiten bereits im Vorfeld präventiv vermeidet. Grundsätzlich stellt evasives Verhalten eine wertneutrale Bewältigungsstrategie dar, deren Einsatz auch im Lehrerberuf in manchen Situationen sinnvoll ist. So ist sogar davon abzuraten jeden kleinen Konflikt, jede Kleinigkeit aufzugreifen um den Ablauf des Unterrichts nicht durch Kleinlichkeiten zu behindern oder herauszustellen, dass man trotz Hindernissen in der Lage ist, am eigenen Konzept festzuhalten. Während in diesem Fall eine pädagogische Legitimation vorliegt, kann evasives Verhalten jedoch auch Element einer "Überlebensstrategie" sein, bei dem Konflikte vermieden und ignoriert werden, um kurzfristig eine Entlastung zu erzielen. Meist erreicht man durch diese Verhaltensweise jedoch nur den Aufschub eines Konflikts, der später, teils in verschärfter Form, wieder auftreten wird. Auch motivationale Aspekte, d.h. dass eine Sportlehrkraft darum bemüht ist die eigenen Ressourcen zu schonen, kann eine Begründung für evasives Verhalten sein. Problematisch für die Erfüllung des Arbeitsauftrages der Lehrkraft als auch deren Gesundheit wird es, wenn das ausweichende Verhalten in ausgeprägter Form vorliegt und handlungsleitende Funktion übernimmt. Um das individuelle evasive Verhaltenspotenzial zu messen, wurde ein Erhebungsinstrument konstruiert, das sich in seiner Grundstruktur an dem didaktischen Modell von Scherler (2004) orientiert und neben der Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern, den Inhalten und den äußeren Rahmenbedingungen drei weitere Einflussfaktoren auf das Unterrichten berücksichtigt. Im Rahmen einer Fragebogenstudie (N=705) wurden ausgewählte persönliche und berufsbiographische Daten erhoben sowie eine Reihe weiterer Erhebungsinstrumente (AVEM, WIRKLEHR, FKK, BEL, SVF120, OLBI, AMS-kurz, UGTS) eingesetzt und in drei Untersuchungskomplexen in Beziehung zur Ausprägung des evasiven Verhaltenspotenzials gesetzt. Im ersten Untersuchungsschwerpunkt wurden persönliche und berufsbiographische Merkmale durch die Fragestellung "Wer nutzt evasive Strategien im Unterricht?" einbezogen, während im zweiten Schwerpunkt die unterrichtliche Charakteristik bzw. die Unterschiede in der Realisation des Unterrichts in Abhängigkeit vom evasiven Verhaltenspotenzial dargestellt wird. Letztlich wurde im abschließenden Untersuchungsschwerpunkt das Verhalten und Erleben im Sportunterricht fokussiert und Bezüge zu Aspekten wie berufliche Zufriedenheit, Belastungserleben und Gesundheit hergestellt. Im Rahmen der Auswertung stellte sich heraus, dass evasives Bewältigungsverhalten eine kontraproduktive Möglichkeit des Umgangs mit Konflikten und Belastungen darstellt. Mit zunehmender evasiver Verhaltenstendenz wird das Erreichen der im Rahmen des Doppelauftrags des Sportunterrichts formulierten Erziehungs- und Bildungsziele gefährdet. Zudem konnte ein verstärktes Belastungsempfinden, sowie deutlich geringere Werte im Bereich der beruflichen Zufriedenheit festgestellt werden, was letztendlich als Gefahr für die seelische und körperliche Gesundheit zusammenzufassen ist. (Orig.).

The everyday work of physical education (PE) teachers is characterized by great potential for stress. Among the factors named in surveys as being particularly stress-inducing are high noise levels, the multiple different demands faced as a result of the frequent change in class structure and activities, physical stressors, the constant risk of injury, a lack of pauses and breaks and, above all, the high potential for conflict arising from student misbehavior and motivation issues. The ability of PE teachers to adequately cope with conflicts and other occupational stressors is fundamental to ensuring their health. Constructive conflict management is also important for promoting pro-social cooperative behavior among their students. The particular stress faced by these educators, exacerbated by a lack of recognition for the work they perform, results in their need for routine and confidence in their actions. The focus of this study was to examine evasive behavior as a coping mechanism in PE teachers. A person exhibiting evasive behavior does not react to conflicts, but instead ignores them, looks for ways to remove himself from such situations or preventively avoids difficult situations in advance. Evasion is essentially a neutral coping strategy, which is useful in many situations, even within the teaching profession. For educators, it is even advisable not to react to every little conflict or issue so as not to disrupt the flow of the class or to try and demonstrate that they are able to stick to their lesson plan despite such obstacles. While in this case there are pedagogically legitimate reasons for evasive behavior, such behavior may also be part of a survival strategy involving avoiding and ignoring conflicts in order to achieve some short-term relief. Most often, however, this merely results in putting off a conflict until a later time when it may then end up being worse than before. Motivational aspects, such as an attempt to conserve one's resources, can also be a reason for evasive behavior in PE teachers. Evasive coping behavior becomes problematic when it becomes excessive and has control over the educators' actions, thereby impacting their health and their ability to fulfill their work responsibilities. In order to determine the extent to which PE teachers use evasive coping strategies when teaching, a questionnaire study (N=705) was conducted using a new measure developed based on Scherler's didactic model (2004). The measure, which assesses the individual evasive behavior of PE teachers, not only examines the educators themselves; it also takes students, class contents and external conditions into consideration as three additional factors having a potential impact on the education provided by these teachers. The three-part study also involved the collection of selected data on educators' personal characteristics and stage of professional development as well as the use of a number of other measures (the AVEM, WIRKLEHR, FKK, BEL, SVF 120, OLBI, short version of the AMS, and UGTS) in order to examine associations with evasive tendencies. The first part of the study focused on determining who uses evasive strategies when teaching by examining the personal characteristics of the surveyed educators and their stage of professional development. The second focus was on the association between evasive behavior and teaching characteristics or differences in the way classes are taught. Finally, the study investigated the educators' behavior and experiences when teaching and their associations with aspects such as job satisfaction, the experience of stress, and health. Analysis of the study data revealed that evasive behavior is counterproductive in the management of conflict and stressors. The greater the tendency toward evasive behavior, the greater the risk that educators will not achieve the goals associated with physical education's tasks of both developing students' physical and sports skills but also helping them develop personally and socially through sports and physical activity. In addition, educators exhibiting greater evasive behavior were found to experience more stress and less job satisfaction, which may ultimately be considered a risk to their mental and physical health. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2014/2
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