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Autor/inChuang, Yatzu
TitelModernisierung und Erweiterung des staatlichen Bildungswesens in Taiwan im Zeitraum von 1885 bis 1987.
QuelleGöttingen: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (2012), 297 S.
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Göttingen, Georg-August Universität, Diss., 2010.
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
URNurn:nbn:de:gbv:7-webdoc-3308-1
SchlagwörterBildungsgeschichte; Dissertation; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Modernisierung; Taiwan
AbstractDiese Arbeit will einen Beitrag zur historischen Bildungsforschung im Zusammenhang der Modernisierung und Erweiterung des staatlichen Bildungswesens in Taiwan von 1885 bis 1987 leisten. Der Zeitraum umfasst in der Zeit von der Errichtung der Provinz Taiwan unter dem chinesischen Kaiserreich bis zur Aufhebung des Kriegsrechts unter dem Regime der Nationalpartei Chinas (KMT). Im 18. und 19. Jahrhundert etablierte sich in West-Europa und in den USA ein vom Staat kontrolliertes Schulsystem, das als ein wesentliches Instrument zum Durchbrechen der feudalen Ständegesellschaft, zur Beseitigung des Analphabetismus und Erziehung zu mündigen und teuren Staatsbürgern sowie zur Ausbildung der für die Industrialisierung benötigten Arbeitskräfte dienen sollte. Dieses aus der westeuropäischen und nordamerikanischen Gesellschaft entstandene Bildungskonzept ist heute weltweiter Standard bei der Gestaltung von staatlicher Bildung. Im bestehenden Bildungssystem in Taiwan findet man ebenfalls Merkmale dieser westlichen Bildungskonzepte. Das zentrale Interesse dieser Arbeit richtet sich dabei auf die Transformationsprozesse westlicher Wertmuster bzw. Bildungskonzepte sowie die Gestaltung eines modernen staatlichen Bildungssystems in Taiwan und die hierbei aufgetretenen Problematiken. Bevor die westlichen Bildungskonzepte in Taiwan aufkamen, war die taiwanesische Erziehung und Bildung stark vom Konfuzianismus und dem System der kaiserlichen Beamtenprüfung innerhalb des chinesischen Reiches geprägt. Die konfuzianische Erziehung legte im Allgemeinen ihren Fokus auf humanistische und literarische Bildung zur Heranbildung der politischen und sozialen Führungspersonen, während sie wenig Rücksicht auf fachliche Berufsausbildung, naturwissenschaftliche Bildung und Erziehung zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung nahm. Die Modernisierung des taiwanesischen Bildungswesens begann zwar mit der Errichtung der eigenständigen Provinz Taiwan 1885 im Zusammenhang mit der Selbststärkungsbewegung (1861-1894) des Ching-Kaiserreichs, wurde aber erst während der japanischen Kolonialzeit (1895-1944) richtig in Gang gesetzt. Die Einführung eines modernen staatlichen Bildungswesens in Taiwan in der Kolonialzeit diente zu einem der Integration an Japan, zum anderen aber auch der Kriegsbereitschaft im Zusammenhang mit der Ausweitung des japanischen Imperialismus. Die KMT-Regierung bemühte sich nach dem Rückzug auf die Insel Taiwan besonders darum, die gesamte Bevölkerung zu kampfwilligen und loyalen Soldaten und später zu einsetzbaren Arbeitskräften auszubilden, damit sie sich von der Niederlage im Bürgerkrieg gegen die chinesischen Kommunisten erholen konnte. Vor dem Hintergrund der militärischen Konkurrenz zwischen den USA und der Sowjetunion, vor allem nach dem Sputnik-Schock, erhielt die KMT-Regierung massive finanzielle und technische Förderung zum Aufbau von Berufsausbildungseinrichtungen und naturwissenschaftlichen und technischen Bildungssystemen durch die US-Entwicklungshilfe. In den 1970er und 1980er Jahren wurden die Bildungsangebote durch eine Reihe von Plänen zur Ausbildung von Arbeitskräften nach den Konzepten der Human Ressource und der funktionellen Differenzierung zur Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit in der internationalen Gesellschaft und der Verknüpfung mit dem Weltwirtschaftssystem erweitert. Dies diente der Ausbildung der Arbeitskräfte in Hochtechnologie und Export. Das KMT-Regime modifizierte das traditionelle chinesische System der kaiserlichen Beamtenprüfung zu einem zentralen Apparat für die Verteilung von Bildungsplätzen. Das Bildungsideal vom konfuzianischen Gelehrten wurden auf das Ideal des Facharbeiters und Experten umgewandelt, jedoch entstand gleichzeitig auch ein Bewusstsein zur Teilnahme am Aufbau des Landes und eine auf das Gemeinwesen bezogene Gesinnung sowie der Loyalität dem Staat und der KMT gegenüber sowie dem nationalen Bewusstsein als Chinesen. (Orig.).

This paper contributes to the historical research into modernization and expansion of public education in Taiwan between 1885 and 1987 from the establishment of the province of Taiwan during the Chinese Empire until the abolition of martial law under the Government of the National Party of China (KMT). After the American Declaration of Independence (1776) and the French Revolution (1789-94), a schooling system controlled by the state was required. It was seen as an essential tool to break down feudal caste society, to strengthen the national state, eliminate illiteracy and produce politically mature citizens as well as trained workforce needed for industrialization. Today, West European education is modeled as the standard for national education and has been implemented throughout the world. The main interest of this paper is the transformation that these western value patterns and educational concepts underwent during the creation of a modern state educational system in Taiwan and the problems that occurred during this process. Before western educational concepts were introduced, Taiwanese education was strongly shaped by Confucianism and the Imperial Civil Service Examination system of the Chinese Empire. Confucian education focuses in general on humanistic literary education necessary to create political and social leaders - the Confucian scholar. On the other hand, it took little account of professional training, natural sciences or scientific analysis. The modernization of Taiwanese education began with the establishment of the province of Taiwan in 1885 in connection with the Self-Strengthening Movement of the Ch´ing Dynasty (1861-94) but actually gained impetus during the Japanese colonial period (1895-1944). The introduction of a modern national education system into Taiwan served to increase integration and readiness to wage war in connection with the extension of Japanese imperialism. After their retreat to Taiwan, the KMT Government was especially keen to motivate the population to become loyal and willing soldiers and, later, productive workers both necessary for the revival following the defeat in the civil war against the Chinese Communist Party. During the period of the so-called Cold War , the KMT Government received massive financial and technical assistance from US-Aid for the extension of professional, scientific and technical training. In the 1970´s and 1980´s, the extension of the educational programs through a series of Plans for Manpower Development and Employment based on the concepts of Human Resources and Functional Differentiation served the purpose of strengthening the international industrial competitiveness of Taiwan and its integration into the global economy by enabling the workforce to be trained for labour intensive high technology or export. Moreover, the KMT Government modified the Imperial Civil Service Exam System into a central means for the distribution of educational opportunities the Entrance Exam System in modern education. In this connection, the Confucian scholar became an expert in his field, and on the whole there was a growing conviction that the people were participating in the development of the country and working for the general good of the nation as well as being loyal to the state and the KMT. They also became increasingly proud to be Chinese. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2014/1
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